April 24, 2024

Die Ströme der Sahara

Für die Ausgabe 2025 bleibt Culturescapes in der Sahara.

Für die Ausgabe 2025 bleibt Culturescapes in der Sahara und vertieft damit zum ersten Mal in seiner 22-jährigen Geschichte seinen Fokus in zwei aufeinanderfolgende Ausgaben in der gleichen Region. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Die Ausdehnung der Sahara, die ihr biologisches und kulturelles Ökosystem verändert hat, und die zunehmende Präsenz afrikanischer Kulturen und Stimmen im globalen Dialog sind nur einige davon.

Afrikanische Künstler*innen, Philosoph*innen und Älteste beschreiben die Wüste Sahara als einen einzigartigen metaphysischen Raum, der eine transzendentale Natur hat (Ibrahim Al-Koni). In der Sahara kann sich Afrika mit seiner Geschichte versöhnen und die koloniale Kluft, die diese Wüste verkörpert, überwinden (Benaouda Lebdai).

Die 18. Ausgabe von Culturescapes folgt den Strömen von Sand, Bewohner*innen, Ökosystemen und Rhythmen in und um die Sahara, um herauszufinden, wie Wissenshierarchien in Afrika und Europa (und darüber hinaus) aufgebaut und aufrechterhalten wurden und wie sie effektiv abgebaut und verlernt werden können.

Culturescapes folgt vier Strömen:

Sprachen und Botschaften. Die Vielfalt der Sprachen und Stimmen, die in und um die Sahara gesprochen werden, erfordert Sensibilität und Offenheit. Es braucht Mut, ihre Existenz neben den kolonialen Sprachen zu diskutieren, die den Raum immer noch dominieren und oft miteinander konkurrieren oder kollidieren. Welche Botschaften trägt dieser Chor der Sprachen in sich?

Frauen der Weisheit. Heilerinnen und Rebellinnen, Bewahrerinnen traditionellen Wissens und Kämpferinnen für Klimagerechtigkeit, Hüterinnen des gemeinschaftlichen Gleichgewichts und revolutionäre Denkerinnen und Künstlerinnen. Frauen in und um die Sahara untergraben Hierarchien und Ungleichheiten. Sie streben danach, soziales Gleichgewicht, Zusammenhalt und Gerechtigkeit wiederherzustellen und neu zu definieren. Die fürsorgliche Weisheit weiblicher Stimmen verleiht dem Unsichtbaren Gestalt und dem Vergessenen Handlungsfähigkeit.

Quellen und Ressourcen. Die Sahara ist arm an lebenswichtigen Ressourcen wie Wasser, aber reich an Mineralien wie Phosphor, Kupfer oder Uran. Statt Gewalt und Ausbeutung von Land und Menschen kann dieser Reichtum Stabilität und Wachstum bringen und helfen, Engpässe zu überwinden. Dazu müssen Ressourcen als Quellen des Lebens und des Friedens wahrgenommen und behandelt werden.

Rhythmen und Bewegungen. In der Sahara dreht sich alles um Rhythmen. Der tagtägliche Rhythmus der Wüstenbewohner*innen ist mit dem Rhythmus von Sonnenaufgang und Sonnenuntergang im Einklang. Die Rhythmen der Winde bringen die indigenen Völker der Wüste in Bewegung. Die Rhythmen der globalen Ungleichheiten bewegen die Menschen in der Wüste. Die Rhythmen der Musik erleichtern das Atmen und geben Hoffnung. Können wir einen anderen Rhythmus und Takt für die Sahara hören?

Die kuratorische Erklärung wird Anfang 2025 veröffentlicht.

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