Nach den Festreden von Alessandra Korap Munduruku, indigene Menschenrechtsaktivistin und Anführerin der Gemeinschaft der Munduruku in Brasilien, und Beat Jans, Regierungspräsident Basel-Stadt, zeigen wir als Schweizer Erstaufführung «La Luna en el Amazonas».
Die neueste Produktion von Mapa Teatro, dem Labor für transdisziplinäres Kunstschaffen der kolumbianisch-schweizerischen Regisseur*ingeschwister Heidi und Rolf Abderhalden, geht von einem realen Ereignis aus und wirft unbequeme Fragen auf. Vom bewussten Rückzug einer indigenen Gemeinschaft Ende des 19. Jahrhunderts, die sich angesichts des gewaltsamen Eindringens von Siedlern in ihrem Gebiet im kolumbianischen Amazonas isoliert, schafft das Stück eine Verbindung bis in die Gegenwart. Mapa Teatro sucht nach der Existenz isolierter indigener Gemeinschaften, wie Quantenphysiker die winzigen Teilchen aufspüren, aus denen das Universum besteht, oder wie Astronominnen versuchen, die Existenz von Planeten in anderen Galaxien zu bestimmen. Weil es unmöglich ist, sie direkt wahrzunehmen, richten die Künstler*innen ihren Blick auf die Spuren, die sie in ihrer Umgebung hinterlassen. Wissenschaftliche und fiktive Texte, Bildmaterial, Zeitzeugnisse, elektronische Klänge und Live-Musik bilden die Grundlage für diese Koproduktion mit CULTURESCAPES.
Im Anschluss machen wir Party – mit tropischen Bässen aus Berlin: La By’le schütten Baile Funk, Afro House und Hip Hop zusammen und verfeinern ihren Stilmix mit deutschen, französischen und portugiesischen Vocals. Als aktive Mitglieder der Berliner QTBIPOC+ und mit Roots im globalen Süden runden La By’le akustisch den Bogen ab, den wir zur Eröffnung von Mitteleuropa in den Amazonas spannen.