Audiowalk: Grossbasel Kolonial

Fokus

Der erste Teil des Stadtrundgangs von «Basel Kolonial» suchte in der Grossbasler Altstadt nach historischen, globalen Verbindungen der alten Basler Familien, der Basler Mission und der Universität mit dem kolonialen Handel und Denken. Hier gibt es alle Stationen des Rundgangs zum Nachhören:

1: Weisses Haus / Blaues Haus, Rheinsprung 16/18
Atlantischer Dreickeckshandel, Karl Rechsteiner


Am Rheinsprung wird ein erster Halt vor dem ehemaligen Wohn- und Geschäftshaus der Seidenfabrikanten Sarasin gemacht. Dort führt Karl Rechsteiner die Zuhörer*innen zurück in die Vergangenheit, wo der Dreieckshandel zwischen Europa, Afrika und Südamerika den Grundstein für den heutigen europäischen Wohlstand legte. Dabei geht es auch um die Rolle Basels und der Textilindustrie zu jener Zeit.

2: Basler Missionshandelsgesellschaft, Petersgraben 35
Schokolade / Kakao, Karl Rechsteiner


Am Petersgraben zieht Karl Rechsteiner ein Gefäss mit Kakaobohnen aus der Hosentasche. Er berichtet, wie Kakao im 17. Jahrhundert durch den Dreieckshandel in die Haushalte der Schweizer Oberschicht gelangte, und welche Verstrickungen mit der Sklaverei dazu nötig waren.

3: Kollegiengebäude Uni Basel
Rassistische Wissenschaft, Hans Fässler


Am Haupteingang der Universität Basel spricht Hans Fässler über Rassismus bei Basler Philosophen und Naturwissenschaftlern. Dabei fallen Namen, mit denen sich die Stadt Basel und Institutionen wie die Universität bis heute schmücken – etwa Isaak Iselin, Friedrich Fischer oder Jacob Burckhardt.

4: Spalentor
Haitianische Revolution / Schweizer Söldner, Lina Rasheed / Mandela Rasheed


Der nächste Halt wird am Spalentor gemacht, in der Nähe des Holsteinerhofs, der heute als Verwaltungsgebäude auf dem Gelände des Kantonsspitals steht. 1795 wurde dort der sogenannte Basler Frieden geschlossen, bei dem Spanien ihren Teil der Kolonie auf «Saint Domingue» (Haiti) an Frankreich abtraten. Mandela Rasheed erläutert am Beispiel von Saint Domingue die Verbindung zwischen französischen Kolonien und dem Schweizer Söldnerwesen.

5. Mission 21, Missionsstrasse
Missionierung und Kolonialismus, Christian Weber


Der Rundgang endet bei der Mission 21, dem ehemaligen Hauptsitz der 1815 gegründeten Basler Mission. Dort erläutert Christian Weber wie die Basler Mission in ihren fünf Missionsgebieten versuchte, Anti-Imperialismus durch den Geist Gottes zu verbreiten – und geht auf die Frage ein, wie kolonialistisch die Mission war.

«Basel Kolonial» ist ein Zusammenschluss von Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen, Autor*innen und Künstler*innen, die sich mit postkolonialen Ansätzen befassen. Am Stadtrundgang beteiligen sich Expert*innen aus Organisationen wie Cooperaxion, dem Netzwerk Schwarzer Frauen in der Deutschschweiz Bla*sh, der Universität Basel, der Industrie- und Migrationsgeschichte Region Basel, der Allianz gegen Racial Profiling, dem Verein Eine Stadt für Alle oder von MultiWatch. Für mehr Informationen zum Projekt: jonas.aebi@widerspruch.ch

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