Die Ursprünge der Musik im Tanz – dieser Thematik geht die Camerata Variabile mit «Move it» nach. Dabei bringt das in Basel gegründete Kammermusik-Ensemble gemeinsam mit seinen Gästen verschiedene Perspektiven auf Volksmusik, Tango und Streichmusik auf die Bühne, die stark mit Südamerika in Verbindung stehen – denn wer sich für Tanz interessiert, kommt an dieser Region kaum vorbei. Der in Buenos Aires geborene und in Basel lebende Marcelo Nisinman (*1970) ist Komponist, Bandoneonist und Meister des Tango Nuevo. Nathan Amaral (*1995) ist Geiger, gebürtiger Brasilianer und Student am Mozarteum in Salzburg. Das Programm von «Move it» ist ein Schmelztiegel der Kulturen: Streichquartette wie die des brasilianischen Komponisten Heitor Villa-Lobos (1887–1959) oder des Franzosen Darius Milhaud (1892–1974) stellen die Verbindung zur Vergangenheit dar. Milhaud hatte die Jahre 1916 bis 1918 in Brasilien verbracht und liess Eindrücke seines Aufenthalts in seine Kompositionen einfliessen. Auch werden verschiedene Reflexionen des Tangos dargeboten – etwa eine Version für Solovioline oder ein Stück für Fagott –, sowie «Ruis Tango», ein Stück von Marcelo Nisinman, wobei der Komponist das Bandoneon selbst spielen wird. Nathan Amaral wird auf der Violine Volksmusik aus Brasilien spielen. Er kam in den Favelas von Rio de Janeiro mit zwölf Jahren zum ersten Mal in Berührung mit dem Instrument. Den Abschluss bildet die Uraufführung eines von Nisinman komponierten Werkes, dessen Kern sowohl in der Schweizer Volksmusik als auch in Klängen aus Buenos Aires liegt.
Credits
Gast: Marcelo Nisinman, Bandoneon and Composition (Argentina)