Ensemble Thélème © Martin Chiang (Benjamin Henon), 2018

Ensemble Thélème

No me Abandones en el Caos

Teatro Sociale Bellinzona, 10.10.2021

ZHdK Kaskade, 12.10.2021

Ehemaliges Restaurant Zollstübli Basel, 15.10.2021

Reformierte Kirche Kloten, 17.10.2021

Dorfkirche Riehen, 23.11.2021

 

Musik

Musik als Kunst, wie wir sie heute verstehen, ist ein relativ neuer Begriff. Ursprünglich war sie ein Bestandteil von Ritualen wie etwa Gottesdiensten. In der Renaissance war Musik auch ein Werkzeug für die Evangelisierung indigener Völker. Das geistliche südamerikanische Musikrepertoire des 17. Jahrhunderts ist somit untrennbar mit der Rolle der Kirche in der Kolonisation verbunden.  Mit der Präsentation von Werken spanischer Komponisten sowie von Komponisten, die im neu entdeckten Südamerika aktiv waren, möchte das Basler Ensemble Thélème den politischen Gebrauch von Musik hinterfragen. Im 16. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts kamen die wichtigsten Komponisten Amerikas von der Iberischen Halbinsel. Zu ihnen zählen Mateo Flecha El Viejo (1481-1553) und Francisco Guerrero (1528-1599). In dieser Zeit waren die Kapellmeister gebürtige Europäer, obwohl sie die meisten ihrer Werke auf dem kolonisierten Kontinent schrieben, wie etwa Juan Gutiérrez de Padilla (ca. 1590 - 1664). Francisco López Capillas (1614 - 1674), von dem sich erst nach seinem Tod herausstellte, dass er nicht in Spanien, sondern in Mexiko-Stadt geboren worden war, war einer der ersten Vertreter einer Generation von Musikern, die ausschliesslich ausserhalb Europas lebte und arbeitete. Als Ergänzung zu dieser alten Musik will das Ensemble Thélème auch neue Verbindungen zum südamerikanischen Kontinent schaffen und gab dazu beim argentinischen Komponisten Alex Nante ( geboren 1992 in Buenos Aires) ein Werk in Auftrag. „Conductus“ vertont Auszüge aus Pistis Sophía, einer gnostischen Abhandlung aus dem 4. Jahrhundert. Für das Projekt «No me Abandones en el Caos» schliesst sich das Ensemble Thélème mit der Schweizer Musikerin Noémi Büchi (geboren 1991 in Zürich) zusammen und erarbeitet mit ihr eine Klangdramaturgie. Für dieses Projekt lässt sich Büchi von Glockenklängen und volkstümlichen Rhythmen inspirieren, die sie elektronischen Transformationen unterzieht.   Répertoire: Mateo Flecha El Viejo (1481-1553) — El Fuego Francisco Guerrero (1528-1599) — Salve Regina Juan Gutiérrez de Padilla (ca. 1590-1664) — Tristis est Anima mea Francisco López Capillas (1614-1674) — Aufer a nobis Alex Nante (*1992) — Conductus (UA)

Credits

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