Yvy Maraey

Ein bolivianischer Filmemacher und sein indigener Begleiter vom Volk der Guaraní reisen gemeinsam durch die Wälder im Südosten Boliviens, um einen Film über das Volk der Guaraní zu drehen. Ausgangspunkt ist ein Film des schwedischen Forschers Erland Nordenskiöld aus dem Jahr 1911. Doch die heutige Realität erweist sich als viel intensiver als die Nostalgie nach einer verlorenen Welt. In "Yvy Maraey" erschaffen und interpretieren der Weiße (der Regisseur) und der Indigene ihre eigenen Figuren und bewegen sich dabei auf dem schmalen Grat zwischen Dokumentation, Fiktion und Performance. Weit davon entfernt, eine andere Kultur zu beobachten, werden wir beobachtet und nach unserer Identität in einem Land befragt, das einen enormen sozialen, politischen und historischen Wandel durchmacht, während es darum kämpft, eine interkulturelle Gesellschaft zu schaffen. "Yvy Maraey" ist eine Suche nach dem inneren Wissen, gesehen mit den Augen des Anderen. Hier kommt das Lernen aus einer anderen Form des Sehens - dem Zuhören. Der Film verbindet die Realität mit der epischen Erzählung eines heldenhaften indigenen Volkes.