Laureates of Africa Simply the Best

«Africa Simply the Best» ist eine Tanzplattform und ein Wettbewerb für Solo-Performances, initiiert vom Choreografen Serge Aimé Coulibaly, dem Gründer von Faso Danse Théâtre und ANKATA, einem internationalen Labor für darstellende Künste. Dieses panafrikanische Kulturereignis, bei dem Kreativität, Innovation und Originalität im Vordergrund stehen, zeichnet alle zwei Jahre die besten afrikanischen Choreograph:innen aus. Die drei Gewinner der vierten Ausgabe von «Africa Simply the Best», die im Dezember 2021 in Bobo-Dioulasso, Burkina Faso, stattfand, waren Bibata Ibrahim Maïga aus Mali mit ihrem Projekt «Esprit Bavard», Asanda Ruda aus Südafrika mit «Kemet (black lands)» und Tchina Ndjidda aus Kamerun mit «CROSS».  Tchina Ndjidda sieht sich selbst als Aktivist und beschreibt in seinem Solostück das Problem der illegalen Einwanderung und deren Wurzeln in der Kolonisierung, der Bildung und dem sozialen Ansehen. «CROSS» ist eine Tanzperformance, die auf Ndjiddas eigenen Erfahrungen basiert und die Geschichte eines jungen Tänzers erzählt, der auf der Suche nach einer Karriere in Europa ist. Nach Frustration und vielen gescheiterten Versuchen kehrt er in sein Land und zu seiner Familie zurück, um über eine utopische Welt zu sprechen. Das Solostück bewegt sich von einer melancholischen und tragischen Handlung auf der Suche nach Stolz und Liebe hin zur Begegnung mit Frustrationen, Wut, Traurigkeit und Verlust. Seine Erfahrung schafft eine neue Kraft, die ihm Hoffnung gibt, sich seiner Zukunft und seinem Traum zu stellen. Der Tanz ist eine Kombination aus zeitgenössischem Hip-Hop, in dem sich ruckartige und fließende Energie mischt, und rituellen, therapeutischen und traditionellen Tänzen aus Nordkamerun (Tchawal und Badag), die die Toten leiten und in eine Trance versetzen, die das Leben und die Hoffnung feiert.      Bibata Ibrahim Maïga ist eine in Gao, Mali, geborene Tänzerin, Schauspielerin und junge Choreografin. Als Leiterin und Gründerin des B-z'Art move center und des Vereins I dance'O organisiert sie seit 2018 Trainingsaktivitäten für professionelle Tänzer, Kinder und Jugendliche in Bamako, Mali. 2017 schloss sie ihre Tanz- und Choreografieausbildung an der Ècole des Sables in Dakar ab. Ihr Stück «Esprit Bavard» beschäftigt sich mit dem Geist des Einzelnen, der durch gesellschaftliche Normen, Traditionen und Religionen eingeschränkt wird. Der Druck der Gesellschaft hindert die/den Einzelne:n daran, sie/er/* selbst zu sein. Der Tanz dekonstruiert die Mauern, die durch die Vergangenheit der Vorfahren errichtet wurden und die das Individuum ersticken. Er versucht, diejenigen zu befreien, die sich in der bereits geschaffenen Welt gefangen fühlen.  Asanda Rudas Tanzkarriere begann in Gemeindegruppen in Soweto, Südafrika. Im Jahr 2020 schloss sie sich der in Deutschland ansässigen Pina Bausch Foundation an, um an dem Stück «The Rite of Spring» teilzunehmen, einer gemeinsamen Produktion von École des Sables (SEN), Sandlers's Wells (UK) und der Pina Bausch Foundation. Ihr Stück «Kemet (black lands)» erforscht Raum und Politik über die Andersartigkeit der Generationen und die Emanzipation des Selbst durch Kultur. Es hinterfragt politische Konformität in einer afro-zeitgenössischen Welt.  Webseite